Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2020 angezeigt.

Digital detox

Bild
Plötzlich waren wir im Off - kein Netz. Punkt. Zum Glück hatte ich noch ein papierenes Buch dabei, so war die Abendlektüre gerettet. Nun sind wir bereits wieder daheim, in einer Behausung mit 20 Lichtschaltern, etc. Die Entschleunigung ist jedenfalls geglückt. Es waren grossartige Tage in Arbii. Was wir noch gemacht haben?  Estrich gefegt und mit den restlichen Rockwool-Isomatten ausgelegt.  Einen Sprung in einem Ziegel gefunden und mit einem Stück Plastikmäppchen unterlegt und beschwert. Heute haben die Kaminfeger die Öfen gebracht und sämtliches Baumaterial. Leider ist der starke Generator im Tal geblieben und so blieb es bei der Anlieferung. 🤪🤫 Unser kleines Maschinchen war ihnen zu schwach... Sie werden die Öfen nächste Woche montieren. Hoffen wir, das klappt. Das wird dann ein grosser Moment sein, wenn wir heizen können. Bei „Vogelsanger“ von Malvaglia habe ich Riccarda getroffen. Eine stimmige Überraschung! Sie ist unsere Nachbarin dort oben und ich konnte ihr grad direkt erklä

Ziegen und Schafe, immer um die Mittagszeit

Bild
 Unsere Arbeiten gehen weiter. Ich habe mich zum ersten Mal mit Putzmörtel beschäftigt und die Wand hinter dem Cheminée saniert. Jedes Baumaterial hat seine Eigenheiten und will verstanden sein. Zum Glück kann man heute auch im Internet sehr viele Fragen klären. Der entscheidende Tipp war für mich heute: Wand befeuchten. Danach ging es deutlich besser und ich habe 25 kg davon an die Wand gebracht. Zum Znüni kam die Sonne und am Nachmittag Ziegen und Schafe. AH hat uns mit einem Stromnetz versehen. Nun kann ich im hinteren Kellerraum den Lichtschalter drücken und alles ist hell erleuchtet. Es macht grosse Freude, mit jedem Arbeitsschritt wird es wohnlicher. Die Öfen, die ersehnen wir allerdings schon. 8 bis 10 Grad sind es am Morgen und Abend. Tagsüber etwas mehr.

Dauerregen und Schnee

Bild
 Wir bleiben fleissig: der Kamin ist nun soweit abgebaut, dass der Ofen gestellt werden kann. Die Trümmer haben wir hinten im feuchten Kellerraum als Boden eingeschüttet. Darauf steht nun das KompostWC. Dieses tut seinen Dienst ganz ordentlich. AH hat aus den vorhandenen Brettern und Latten ein Regal gebaut. So bekommen wir immer mehr Struktur in den Haushalt. Am Nachmittag haben wir mit Julio gesprochen. Unser Nachbar von obendran. Er war sehr nett und hat uns viele gute Tipps gegeben. Er lebt mit seiner Familie in Biasca. Als wir dann gegen sechs doch mal müde waren und ich die Idee hatte, wir könnten bei Urs von der Vecchia Scuola einen Tee trinken, lud uns dieser kurzerhand zum Nachtessen in seine warme Küche ein. Zudem durfte ich bei ihm eine warme Dusche nehmen. Welche Wohltat! Als wir dann den Heimweg antratten, schneite es. Hier in Arbi bleibt er liegen. Gut haben wir ein warmes Bett!

Arbeitslager mit Luxusbett

Bild
 Nach einer Nacht mit unglaublich ausdauernden Niederschlägen ging es uns ein bisschen wie Noah. Gegen Mittag sendeten wir eine Taube aus. Und siehe, sie kam mit einem Zweiglein im Schnabel zurück. Heute zwei markante Ereignisse: Wir haben das Bett zusammengebaut. AH hat alles daheim vorbereitet. Ein Traumschlafplatz - wie im Grimselhospiz. Am Nachmittag, als es endlich nicht mehr geregnet hat, haben wir uns ein Herz gefasst und das ganze morsche Holz aus dem hinteren Kellerraum auf einen Haufen vor dem Haus gewuchtet. Dabei begegneten wir verlassenen Mäusenestern, einer immensen Waldameisenkolonie (grosse, schwarze Tierchen, die beissen) und verschiedenen Sorten von Flechten und Schimmelpilzen. Unser Vorgänger hat vor vielleicht 50 Jahren einige Ster Holz im feuchten, hinteren Kellerraum aufgeschichtet. Da lagen sie nun, unten waren sie bereits zu Erde abgebaut. Das Hangwasser drückt durch. Das müssen wir noch angehen. Holzabbau in verschiedenen Stufen. Ob es nächsten Frühling schon E

Zwischen Klopfen und Rauschen

Bild
Heute ist es reif, das Cheminée muss raus! AH will schon die Waffen strecken und den Kaminfeger das machen lassen. Ich aber will an dieser Stelle sparen. Ich habe auch schon einen Plan, wie wir den zwei Zentner schweren Granit Abschlussstein zu Boden bringen (ohne Verletzte und ohne, dass die Plättli am Boden kaputt gehen.) Zuerst die Fugen mit dem Meissel öffnen, denn das Teil bis an die vordere Kante hämmern. AH ergänzt genial: wir haben doch ein Abschleppseil dabei? So binden wir den Steinbalken, als er nur noch wenige cm weiter verschoben werden muss, damit an. Wie Gotthard Mineure nahmen wir viel Abstand bis hinter den Tisch und zogen im Hauruck. Bums! Da donnert der Koloss runter bis an sie Wand. Seil wechseln, noch zwei Züge und er liegt unbeweglich unten. Wie wir ihn von dort noch weiter bewegen, wissen wir noch nicht. Ziemlich fordernd für einen Schreibtischtyp 🤪 Ich habe in der Zwischenzeit die andere Hälfte Boden geölt. Und dann haben wir beide im Wechsel das total feucht-m

Boden fertig, hurra!

Bild
 Parallelen zu unseren Schiffsbauzeiten gibt es durchaus. Wir tauchen beide dermassen ein ins Schaffen und Bauen. Die Zeit rauscht dahin. Was, schon Mittag? Dann wird an irgendeinem improvisierten Tisch gegessen, über mögliche Lösungen von Konstruktionsfragen diskutiert und bald gehts auch schon weiter. Nein halt: die Siesta, die muss sein und die halten wir ein.  Mittagsschläfchen auf dem neuen Boden. Danach wird er geölt, von mir... Andreas macht sich in der hintersten, unteren Ecke zu schaffen, dort zertrümmert er ein total vermodertes Möbelstück. Auf diese Weise machen wir uns das Häuschen langsam zu eigen. Heute verbringen wir die letzte Nacht in der „vecchia scuola“. Morgen bei Starkregen schlafen wir dann das erste Mal in Arbi.